Die Siedlung Groß Meckelsen

 

Unmittelbar an der Autobahn A1 von Hamburg nach Bremen, nahe der Anschlussstelle Sittensen beim Dorfe Groß Meckelsen im Ldkr. Rotenburg (Wümme), liegt heute eher unscheinbares Ackerland. Obertägig nicht zu erkennen, befindet sich hier doch einer der bedeutendsten Fundplätze der Römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit in Niedersachsen. Zwischen 1981 und 2002 ist hier ein 2.000 Jahre altes Dorf durch die Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) unter der Leitung von Dr. Wolf-Dieter Tempel umfassend ausgegraben worden. Dieses bietet einige einzigartige Voraussetzungen zur Erforschung eines germanischen Siedlungsplatzes im niedersächsischen Binnenland. Allen voran der Umstand, dass hier nahezu das komplette Siedlungsareal im Zuge der Grabungen archäologisch untersucht und dokumentiert werden konnte – normalerweise können durch Ausgrabungen nur kleine Ausschnitte ergraben werden. Dies wurde auch dadurch möglich, dass das Gelände, abgesehen von der A1 im nordwestlichen Ausläufer der Siedlung – nie überbaut worden ist. Auch haben sich die Befunde im Boden zum Teil unerwartet gut erhalten.

 

Im Rahmen eines vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanzierten Projektes werte ich nun drei Jahre lang die Ergebnisse der Ausgrabungen aus. Dies umfasst die Bearbeitung der Befunde und Baustrukturen wie auch der nicht-keramischen Funde. Einzig die Bearbeitung der Keramik erfolgt durch ein weiteres MWK-geförderten Forschungsvorhaben.